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Horst Hübel Würzburg 2005 - 2014
Thesen:
Vielmehr sind für ein und den selben Sachverhalt sogar mehrere verschiedene richtige Beschreibungen bzw. mehrere verschiedene richtige Theorien möglich und in einigen Fällen sogar üblich.
Beispiele:
Einem Vorschlag von Prof. Treitz folgend wird mit Hilfe des Simulationsprogramms HELIOGEO gezeigt, dass beide Systeme "kinematisch äquivalent" sind und sich nur durch die Wahl des Bezugssystems unterscheiden.
Zu einer vollständigen Äquivalenz wäre es nötig, auch die Kräfte mitzutransformieren. Dann würden in der geozentrischen Beschreibungsweise komplizierte Ausdrücke für vielfältige Scheinkräfte (Trägheitskräfte) entstehen, die möglicherweise eine Aufklärung der dynamischen Zusammenhänge des Planetensystems verhindert hätten.
Einem Vorschlag von Prof. Sexl (1983) folgend wird mit Hilfe des Simulationsprogramms HOHLWELT gezeigt, dass beide Systeme "kinematisch äquivalent" sind und sich nur durch eine Koordinatentransformation (Inversion an der Kugel) unterscheiden.
In der Schule wird die Elektrodynamik mit Hilfe von elektrischen und magnetischen Feldern E und B formuliert. Prinzipiell kann man aber auf diese ganz verzichten und stattdessen die Elektrodynamik mit Hilfe der Potenziale φ und A formulieren. Beide Darstellungen werden in einem "Märchen" an Hand einer "Lebensbeschreibung" des fiktiven Forschers Minbad Nearanite durchexerziert, in dem auch die Vor- und Nachteile beider Beschreibungsweisen diskutiert werden. Normalerweise verwendet man in der offiziellen Elektrodynamik manchmal die Felder E und B, manchmal die Potenziale, je nachdem, was geschickter ist.
Es wird auch angesprochen, dass das Vektorpotenzial A reale messbare Konsequenzen hat, die aus der Sicht einer Beschreibung mit E und B messbare Nichtlokalitäten aufweisen (Induktion, Maxwell-Lodge-Effekt, Aharonov-Bohm-Effekt). Auch Induktion ist aus der Sicht von E und B ganz klar ein nichtlokaler Effekt. Didaktische Konzepte, die das übersehen, vermitteln häufig falsche Vorstellungen.
Eine neuere Arbeit (2008) bestätigt reale klassische Effekte des Vektorpotentials, z.B. im Maxwell-Lodge-Effekt.