Brücken zwischen den "Mechaniken"
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Nach diesem Konzept wurden zwei "Mechaniken" nebeneinander gestellt, die
Newtonsche Mechanik und die "Mechanik der Erhaltungssätze".
Für die Newtonsche Mechanik steht im Zentrum der Kraftbegriff. Mit seiner
Hilfe gestattet sie es, Vorhersagen für Bewegungen zu machen im Rahmen
des "Kausalitätsprogramms". Auf der anderen Seiten kommen in der "Mechanik
der Erhaltungssätze" Kräfte primär überhaupt nicht vor.
Auch sie gestattet es, Aussagen über den Ausgang von Vorgängen
zu machen.
Beide "Mechaniken" sind jeweils für spezifische Aufgaben besonders geeignet,
sind aber prinzipiell weitgehend äquivalent. Vom Studium her wissen
wir, dass es weitere "Mechaniken" gibt, z.B. die Hamiltonsche Mechanik, in
der wieder andere Begriffe im Zentrum stehen: Die Naturbeschreibung ist
nicht eindeutig (vgl.
Meta-Physikalisches).
Aber es gibt enge Bindungen und Übersetzungsmöglichkeiten zwischen
den verschiedenen "Mechaniken", weshalb normalerweise alle "Mechaniken" als
verschiedene Aspekte der einen Mechanik angesehen werden. Aus didaktischen
Gründen wurde die "Aufspaltung" vorgenommen: Der Schüler soll erkennen,
dass ein Sachverhalt in der Natur u.U. auf verschiedene Weisen beschrieben
werden kann.
Hier also jetzt Brücken bzw. Übersetzungsmöglichkeiten zwischen
den einzelnen "Mechaniken". Auf der Seite der Newtonschen Mechanik müssen
dann Kräfte herauskommen, und auf der anderen Seite
Erhaltungsgrößen wie Impuls und Energie.
Der einfachste Zusammenhang ist der zwischen Impuls und Kraft, das
verallgemeinerte 2. Newtongesetz:
Darin ist der Spezialfall F = m.a für konstante Masse
enthalten, aber auch der Fall veränderlicher Masse, der im Zusammenhang
mit dem Raketenantrieb hier zu diskutieren ist.
Falls ein Potentialfeld vorliegt, wenn es also eine (ortsabhängige)
potentielle Energie Epot gibt, gilt weiter (eindimensional
vereinfacht)
F = - dEpot/dx oder
auch F = - dE /dx |
wenn sich die Gesamtenergie E aus Ekin und Epot
zusammensetzt. In der allgemeinen Beziehung müsste der Gradient ins
Spiel gebracht werden, der außerhalb der schulischen Möglichkeiten
ist. Es lässt sich aber mitteilen, dass die Kraft immer in Richtung
des stärksten Gefälles der E(x)-Fläche gerichtet ist.
Die Beziehung wird an einfachen Beispielen (Gravitationsfeld, Federpendel)
plausibel gemacht, nicht hergeleitet. Ihre Umkehrung ist für endliche
Verschiebungen Δx
ΔEpot= - F .
Δx = Fext.
Δx |
Sie macht die auch den Schülern bekannte Aussage, dass man die potentielle
Energie eines Körpers erhöht, wenn man den Körper durch eine
externe Kraft Fext entgegen der "Feldkraft" F um
die Strecke Δx verschiebt, bzw. wenn man Arbeit
gegen die Feldkraft F verrichtet. Natürlich kann die externe
Kraft Fext > -F sein. In diesem Fall wird die aufgewendete
Arbeit auch dazu benutzt, den Körper zu beschleunigen, d.h. auch seine
kinetische Energie zu erhöhen. Die Verallgemeinerung für die Arbeit
mit dem Skalarprodukt
ist den Schülern möglicherweise wieder zugänglich. (Sie gilt
auch dann, wenn kein Potentialfeld vorliegt.)
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