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                  H. Hübel Würzburg 2021 
            
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          Impres-sum | 
| Umgangssprache | 
            Fachsprache | 
            ggf. Einheit | 
| Strom | elektrische Energie, Elektrizität | 1 Kilowattstunde (1 kWh) | 
| Stromrechnung | Energierechnung: Strom ist kostenlos und wertlos, aber nicht nutzlos. | |
| Stromverbrauch | Energie"verbrauch", aber der Begriff ist so leider auch nicht ganz korrekt: es geht nicht um einen "Verbrauch", sondern eine Energieumwandlung. | 1 kWh | 
          
| Stromspannung | elektrische Spannung, kurz: Spannung | 1 Volt (1V) | 
| ? | elektrischer Strom / Stromstärke | 1 Ampere (1 A) | 
| Stromkreis | (elektrischer) Stromkreis | 
 Positive und negative Ladungen spielen auch bei
        elektrischen Energiequellen eine große Rolle: Positive Ladungen sammeln
        sich am Pluspol, negative am Minuspol. In Metallen (man nennt sie auch
        elektrische Leiter) sind insgesamt in der Regel gleich viele positive
        und negative Ladungen enthalten. Es kann allerdings sein, dass sie
        ungleich verteilt sind; am Pluspol überwiegen positive Ladungen, am
        Minuspol negative Ladungen. In Metallen sind nur die negativen Ladungen
        frei beweglich. Sie heißen Elektronen. Die positiven Ladungen (sie
        heißen Atomrümpfe) sind im Metall an feste Orte gebunden,
        bzw. schwingen um solche Orte hin und her. Allgemein sind auch in
        Energiequellen immer gleich viele positive und negative Ladungen
        vorhanden. Energiequellen sind insgesamt elektrisch neutral.
        Wenn ein Energiespeicher, z.B. ein Akku, geladen wird, wird ihm
        elektrische Energie zugeführt. An der Gesamtzahl der Ladungen in seinem
        Inneren ändert sich dabei nichts. Es werden beim Ladevorgang aber mehr
        und mehr positive und negative Ladungen getrennt; mehr und mehr positive
        Ladungen sammeln sich am Pluspol, zugleich sammeln sich mehr und mehr
        negative Ladungen am Minuspol. Auch während ein Energiespeicher sich
        entlädt, bleibt er insgesamt elektrisch neutral, enthält er immer gleich
        viele positive wie negative Ladungen.
      
Bei Wechselstrom wechselt die Polarität der Anschlüsse
        ständig. Bei uns ist ein Anschluss 50 mal in einer Sekunde ein Pluspol
        und 50 mal ein Minuspol.
       
Schließen wir jetzt ein geeignetes Lämpchen mit Hilfe von
        metallischen Leitungen an eine Energiequelle an. Dass etwas geschieht,
        erkennst du am Leuchten des Lämpchens. Das Lämpchen wandelt elektrische
        Energie um in Licht und Wärme (besser: in Licht und innere Energie des
        Glühdrahts und seiner Umgebung). Die elektrische Energie bezieht das
        Lämpchen aus der Energiequelle. Elektrische Energie "fließt" irgendwie
        von der Energiequelle zum Lämpchen und wird dort in Energie einer
        anderen Energieformen umgewandelt. In jedem Volumenbereich der Leitungen
        und des Lämpchens sind unverändert viele Elektronen und Atomrümpfe immer
        vorhanden. Aber die frei beweglichen Ladungen bewegen sich bei
        angeschlossener Energiequelle schneller, sie fließen! Und für die
        Elektronen, die aus einem Volumen heraus fließen, kommen gleichzeitig
        ebenso viele auf der anderen Seite hinzu. Es bleiben immer gleich viele.
        Dieses Fließen von (elektrischen) Ladungen nennt man einen
        (elektrischen) Strom, ähnlich wie das Fließen von Autos auf der Autobahn
        einen (Auto-)Strom darstellt. Auch hier sind im Idealfall in jedem
        (nicht ganz so kleinen) Autobahnabschnitt gleich viele Autos vorhanden:
        Die Autos, die den Abschnitt verlassen, werden durch gleich viele andere
        hinzukommende ersetzt.
      
| Das "Fließen" von 
                  im Stromkreis überall vorhandenen elektrischen
                Ladungen wird (elektrischer) Strom genannt.  Die Anzahl der Ladungen in einem bestimmten Abschnitt des Stromkreises ist dabei immer konstant.  | 
        
Man sagt, dass Metalle einen elektrischen Strom "leiten".
        Das heißt eigentlich: dieses Fließen von elektrischen Ladungen in
        Metallen ist möglich; Metalle lassen einen Strom durch. Metalle heißen
        deshalb elektrische Leiter. Verbindungsleitungen in der Schule
        bestehen aus einem metallischen Kern, dem Leiter (meistens
          aus Kupfer), und einer nichtleitenden Hülle, einem Isolator,
        meistens aus Kunststoff. Ein Isolator oder Nichtleiter lässt kein Zu-
        und Abfließen von Ladungen zu.
      
Man spricht auch von einem "fließenden Strom", obwohl das eigentlich ein sinnloser Sprachgebrauch ist. Entweder fließt Strom, oder er ist nicht vorhanden. Man definierte eine Richtung für diesen Strom:
| Außerhalb einer Energiequelle soll der Strom immer vom Pluspol zum Minuspol fließen. | 
Diese Richtungsdefinition gilt für die so
          genannte "technische Stromrichtung"*)
          . Eine andere gibt es in der Physik nicht, und man sollte m.E. auch
          nicht versuchen, eine andere zu definieren. Wenn der Strom
        durch die negativen Ladungen transportiert werden würde, würden diese
        dabei außerhalb der Energiequelle vom Minuspol zum Pluspol fließen.
        Würde er durch positive Ladungen transportiert werden, würden diese - außerhalb
          der Energiequelle - vom Pluspol zum Minuspol fließen. 
      
| Ein Strom bei bewegten Elektronen
            fließt entgegengesetzt zur Elektronenbewegung.  Ein Strom bei bewegten positiven Ladungen ist gleichgerichtet zur Ladungsbewegung  | 
        
Wenn der Strom am negativen Pol plötzlich aufhören würde, würden sich an den Polen immer mehr Ladungen sammeln, was offenbar nicht der Fall ist. Daraus schließt man, dass der Strom im Inneren der Energiequelle vom negativen zum positiven Pol weiterfließt. Man kann den Strom durch die Energiequelle mit einem Zangen-Amperemeter sogar nachweisen.
| Ein Strom fließt im unverzweigten geschlossenen Stromkreis immer im Kreis herum. | 
Er fließt aus dem Pluspol der Energiequelle heraus, zu den
        Energie"verbrauchern", durch sie hindurch, ungeschwächt zum Minuspol der
        Energiequelle zurück, durch die Energiequelle hindurch und wieder aus
        dem Pluspol heraus. Du weißt, der Strom ist nicht ein Gegenstand, der
        einmal an dem Ort ist, dann an einem anderen, sondern der Strom ist "die
        Bewegung", "das Fließen", meistens von elektrischen Ladungen. Der Strom
        wird von der Energiequelle geliefert und unverbraucht wieder von ihr
        zurückgenommen. Strom kann nicht verbraucht werden. Strom kann auch
        nicht bezahlt werden. Strom ist kostenlos, wertlos, aber nicht nutzlos!
        Strom ist das Vehikel, mit dem elektrische
        Energie von der Energiequelle zum Energie"verbraucher" transportiert
        wird. 
        
Normalerweise sind die Ladungen in Metallen bereits ohne
        Stromfluss in schneller Bewegung. Im Mittel bewegen sich gleich viele in
        jede Richtung und entgegengesetzt dazu.
      
Wie kommt es jetzt, dass in den Leitern vorhandene Ladungen beim Schließen eines Stromkreises plötzlich schneller fließen, um den Strom transportieren zu können? Dafür gibt es in der Energiequelle eine Ursache, die ein kluger Mensch "Spannung" genannt hat.
| Durch die Spannung einer Energiequelle
              werden im Stromkreis überall vorhandene elektrische Ladungen zum
              Fließen gebracht; es entsteht ein elektrischer Strom. In guten Metallen fließen Elektronen, in anderen Leitern können auch positive Ladungen fließen. Für den Stromkreis ist es egal, ob positive oder negative Ladungen fließen.  | 
        
Diese Tatsache fasse ich zusammen mit dem Schlagwort: "Spannung
          erzeugt Strom" (Strom im physikalischen Sinn!).
      
Aber der Strom hat auch Spannungen zur Folge. Das sieht man am einfachsten bei einer Reihenschaltung aus Ohm'schem Widerstand und Kondensator (einem RC-Glied): Wenn der Strom zu fließen beginnt, bildet sich unmerklich schnell eine Spannung UR am Ohm'schen Widerstand aus. Während der Kondensator durch die Energiequelle geladen wird, entsteht auch am Kondensator allmählich eine Spannung, UC. Während sie bis zu ihrem Maximalwert, der Batteriespannung U, wächst, sinkt die Spannung UR am Ohm'schen Widerstand allmählich auf 0 ab. Neuerdings sieht man das Entstehen dieser Spannungen wieder als eine Folge von Oberflächenladungen, die schon vor ca. 100 Jahren ausdiskutiert waren.
Es gilt also auch "Strom erzeugt Spannung" (beides
        im physikalischen Sinn!).
      
Spannungsdefinition
An eine Batterie werden nach und nach mehrere parallel
            geschaltete gleiche Lampen angeschlossen.
      
Eine Lampe nimmt pro Sekunde eine bestimmte Energie auf; eine bestimmte Menge von Ladungen fließt durch die Lampe.
Zwei Lampen nehmen 
          pro Sekunde die doppelte Energie auf, auch die doppelte Menge
        von Ladungen fließt durch die Lampe.
      
Drei Lampen nehmen pro Sekunde die dreifache Energie auf, auch die dreifache Menge von Ladungen fließt durch die Lampe.
...
      
Offenbar ist die von den Lampen aufgenommene Energie W proportional zur Ladungsmenge Q, die dabei durch die Lampen fließt.
Die Energie pro Einheit der Ladungsmenge ist offenbar unabhängig von der Zahl der Lampen und eine Eigenart der Energiequelle.
Sie wird Spannung der Energiequelle genannt und ist definiert durch
| U = W/Q | 
Bei einer höheren Spannung leuchten die Lampen heller; sie nehmen pro Sekunde mehr Energie auf als bei niederer Spannung.
Unabhängig, ob die Energiequelle mit einem Stromkreis verbunden ist oder nicht, ob ein Strom fließt oder nicht, hat sie die Eigenschaft "Spannung". Deshalb ist bei Batterien die Spannung, z.B. 9 V, aufgedruckt.
| Ein Strom fließt dagegen nur in einem geschlossenen Stromkreis. Dann hängt der Strom ab vom Stromkreis (von Zahl und Eigenschaften seiner Bauteile) und von der Spannung der Energiequelle. | 
Wie wird die Spannung einer Energiequelle gemessen? Ein Spannungsmesser oder Voltmeter wird mit zwei Verbindungsleitungen mit den beiden Anschlüssen der Energiequelle verbunden. Wie ein solches Gerät funktioniert, wirst du später kennenlernen. Immer werden zwei Anschlüsse benötigt, denn die Spannung gibt es nur zwischen 2 Punkten. Würdest du die beiden Anschlüsse des Voltmeters mit demselben Punkt verbinden, würde das Voltmeter 0 V anzeigen: An einem Punkt gibt es keine Spannung!
| Eine Spannung gibt es nur zwischen 2 Punkten. | 
Auch der Spannungsabfall an einem Ohm'schen Widerstand, UR,
      oder eine Gegenspannung, die sich an ihm bei Stromfluss aufbaut, existiert
      nur zwischen 2 Punkten, in der Regel zwischen Anfang und Ende des
      Widerstands. Auch zwischen den beiden Platten eines geladenen
      Kondensators wird eine Spannung gemessen, UC.
    
*) Mit dieser Richtungsdefinition haben manche Menschen Schwierigkeiten, weil Stromrichtung und Bewegungsrichtung negativer Ladungen nicht übereinstimmen. Diese Richtungsdefinition ist aber nicht "falsch" oder "ungeeignet" und beruht auch nicht auf einem "Irrtum". Es gibt auch keine Möglichkeit, Probleme dieser Richtungsdefinition zu verbessern, denn es gibt nun einmal Stromkreise, bei denen negative, positive oder sogar beide Sorten von Ladungen gleichzeitig den Strom transportieren. Am häufigsten sind allerdings Stromkreise mit negativen Ladungsträgern: Elektronen.
Oberflächenladungen auf Leitern und auf
        den Grenzflächen zwischen verschiedenartigen Leitern haben die wichtige
        Aufgabe, dafür zu sorgen, dass im Inneren der Leiter ein elektrisches
        Feld herrscht, das dem Verlauf der Leiter folgt und in jedem Punkt eines
        Leiterquerschnitts den gleichen Betrag hat. Auch das Laden eines
        Kondensators im Stromkreis kann als Entstehung von Oberflächenladungen
        durch einen Strom gesehen werden. Ist diese Anpassung erfolgt, und das
        elektrische Feld im Leiterinneren aufgebaut, nehmen Oberflächenladungen
        direkt nicht weiter am Stromfluss teil. Als statische Ladungen können
        sie auch nicht die Energie liefern, die z.B. an Widerstände abgegeben
        wird. Es ist aber denkbar, dass sie auch das elektrische Feld außerhalb
        des Leiters beeinflussen, so dass dort Energie von der Stromquelle
        (Energiequelle) in die Widerstände transportiert wird.
      
Du darfst dir aber nicht vorstellen, dass die bewegten Ladungsträger die Energie mit sich herumtragen, wie das das Rucksack-Modell oder das Bienen-Nektar-Modell fälschlicherweise behauptet. Ladungen, die durch eine leuchtende Lampe fließen, waren in der Regel während der Einschaltdauer nie in der Nähe der Energiequelle, wo sie Energie hätten abholen können. Besonders auffällig wird das bei Wechselstrom, wo Elektronen im Leiter nur wenige Atomdurchmesser weit hin und her wackeln.
Der Strom bewegter Ladungen ist Voraussetzung für den Energietransport von der Energiequelle zur Lampe. Es sind aber nicht die Ladungen, die die Energie transportieren, sondern das elektromagnetische Feld im Raum.
Eine Ausnahme gibt es, wenn die beiden Anschlüsse des Voltmeters einen sich zeitlich ändernden magnetischen Fluss einschließen. Dann wird eine Induktionsspannung gemessen, die eine Ringspannung ist.
Vgl. Strommodelle