Würzburger Quantenphysik-Konzept

V36 Hanbury-Brown/Twiss-Stellar-
Interferometer

 Hanbury-Brown/Twiss- Experiment (1) Michelson-Stellar-Inter- ferometer

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Im Prinzip könnte man wie beim Michelson-Stellar-Interferometer vorgehen mit dem Unterschied, dass jetzt Intensitätskorrelationen gemessen werden. Als Detektoren verwendet man Licht-Teleskope mit Photomultipliern oder auch Antennen (Parabolantennen) für den Mikrowellenbereich. Sie werden z.B. auf Schienen montiert und auf ihnen gegeneinander bewegt. Man geht also von kleinen Abständen Ds der Detektoren aus, misst die Korrelation k, und vergrößert dann Ds, bis k weitgehend auf 1 abgefallen ist. Aus der so bestimmten transversalen Korrelationslänge d könnte man wie beim Michelson-Stellar-Interferometer auf den Winkelabstand von Doppelsternen oder den Winkeldurchmesser von Sternen oder anderen kosmischen Strahlungsquellen schließen.

Weil zunächst einmal unabhängige Intensitätsmessungen an verschiedenen Orten durchgeführt werden, können die Abstände der beiden Messstellen beliebig groß werden; damit kann man auch sehr kleine Sterne vermessen. Die Korrelationen werden elektronisch bzw. mit Computern durchgeführt, d.h. eventuell lange nach der Beobachtung des Sterns. Im Prinzip lassen sich so sogar die Daten von diametral auf der Erdkugel gegenüberliegenden Orten zusammenbringen und nachträglich dem Korrelator zuführen.

Weil Intensitätskorrelationen und nicht Amplitudenkorrelationen durchgeführt werden, wirken sich weder Amplitudenschwankungen noch Phasenschwankungen des Lichts (z.B. als Folge der Atmosphäre oder wegen mechanischer Instabilitäten) aus.

Bei einer vollständigen Darstellung müssten die Scheibenform von Sternen (aus der Sicht der Detektoren) und das Lichtspektrum berücksichtigt werden.

E Intensitätskorrelationen von thermischem Licht erlauben die Bestimmung der transversalen Kohärenzlänge d und damit von Sterndurchmessern oder Abständen von Doppelsternen.