SG058 Feldlinien ©
H. Hübel Würzburg 2013
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Impres-sum |
Feldlinien gibt es nur in unseren Köpfen. Feldlinien sind gedachte Linien, die die Struktur eines Feldes beschreiben. Man stellt sich vor, dass durch jeden Punkt des Raumes genau eine Feldlinie verläuft. Die Tangente an die Feldlinie in diesem Punkt zeigt die Richtung des Feldes in diesem Punkt an. Die Dichte der Feldlinien stellt erfahrungsgemäß ein anschauliches Maß für die Feldstärke dar (große Feldliniendichte => große Feldstärke).
Beispiele:
Elektrische Feldlinien, sichtbar gemacht
mit Grießkörnern in Rizinusöl; offenbar ist in der Nähe des
Zentrums das elektrische Feld besonders stark. An
den Grießkörnerketten kann man
ablesen, dass das elektrische Feld zwischen einer
zentralen leitenden Kreisscheibe und einem konzentrischen
Ring radial gerichtet ist. Ähnliches gilt für das elektrische
Feld zwischen zwei konzentrischen Kugeln und
dem Feld um eine Kugel- oder Punktladung (Radius der äußeren
Elektrode gegen Unendlich). Die Linien kommen dadurch zustande, dass längs der Feldlinien Ladungen in den Grießkörnern verschoben werden und so elektrische Pole bilden. Unterschiedliche Pole benachbarter Grießkörner ziehen sich an. Diese bilden dann Ketten. |
Magnetische Feldlinien, sichtbar gemacht
mit vielen kleinen Magnetnadeln. Hätte man Eisenfeilspäne
zur Anzeige der Magnetfeldrichtung genommen, hätten sich diese
an den Enden von den
Schenkeln gebündelt; offenbar ist dort das magnetische
Feld stärker als anderswo. Das könnte zur falschen Vermutung
führen, dass es dort magnetische Pole gäbe *).
Zwischen den Schenkeln
des Hufeisenmagneten ist das magnetische Feld
weitgehend homogen. Das Feld in den Schenkeln (in
ihrem Inneren) kann so nicht
veranschaulicht werden. Linien kommen dadurch zustande, dass sich in den Eisenfeilspänen längs der Feldlinien getrennte magnetische Pole bilden. Unterschiedliche Pole benachbarter Späne ziehen sich an. Diese bilden dann Ketten. *) Sie gibt es nicht für die magnetische Flussdiche B, wohl aber für die "magnetische Erregung" H. Das ist aber doch eine häufig nützliche Sprechweise. |
Magnetische Feldlinien werden häufig auch bei stromdurchflossenen
Leitern oder Spulen untersucht. Dort sieht man, dass magnetische
Feldlinien immer ohne Anfang und Ende sind,
d.h. - in allen einfachen Fällen der Schulphysik - in
sich geschlossen sind. Das zugehörige
Feld nennt man ein Wirbelfeld.
Beim elektrischen Feld gibt es ebenfalls geschlossene
Feldlinien (z.B. bei der Induktion) oder auch Feldlinien, die an
positiven Ladungen beginnen und an negativen Ladungen enden. So
jedenfalls wird eine Richtung des elektrischen
Felds und der elektrischen Feldlinien definiert. Ein Feld, das
von positiven Ladungen ausgeht und an negativen Ladungen endet, wird ein
wirbelfreies Feld oder Potenzialfeld genannt.
Da Feldlinien nützliche, aber nur gedachte Linien sind, ist eine "Bewegung gegen die Feldlinien" oder ein "Schneiden von Feldlinien durch einen Leiter" eigentlich physikalisch sinnlos. Wenn man solche Aussagen mit Vorsicht genießt, können sie manchmal eine Bedingung anschaulich klar machen.
Das sind kleine Späne aus Eisen, die beim Feilen an einem Eisenwerkstück entstehen.
nicht geschlossene Feldlinien (für Schüler ungeeignet)
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(September 2013, aktualisiert November 2021)