G32a Lokalisiertes Teilchen |
Wenn ein (Quanten-)Teilchen einen be-stimmten oder wenigstens einigermaßen be-stimmten Ort hat, heißt es in der Quantenphysik "lokalisiert". Man versuchte in der Quantentheorie häufig, lokalisierte Teilchen durch Wellenpakete zu beschreiben, die um einen mittleren Teilchenort eng "konzentriert" sind. In ihrem Bereich wird man bei einer Ortsmessung das Teilchen besonders häufig finden. Das Wellenpaket beschreibt tatsächlich nicht das Teilchen selbst, sondern die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen bei einer Messung zu finden. Leider bleiben solche Wellenpakete häufig nicht lokalisiert, sondern "fließen auseinander". In diesem Sinn lokalisierte Teilchen bleiben also in der Quantenphysik in der Regel nicht lokalisiert.
In Teilchenzählern werden Teilchen als lokalisierte Teilchen nachgewiesen.
"Delokalisiert" heißen Teilchen, wenn sie un-be-stimmten Ort besitzen, weil sie z.B. be-stimmten Impuls besitzen. Ein Teilchen hat bekanntlich nicht gleichzeitig die Eigenschaften "be-stimmter Ort" und "be-stimmter Impuls" (be-stimmte Geschwindigkeit), weil Ort und Impuls komplementäre Größen sind. Auf einem Schirm interferierende Teilchen haben keinen be-stimmten Durchtrittsort durch einen Doppelspalt. Sie sind dort delokalisiert. Ebenso durchlaufen interferierende Teilchen keinen be-stimmten Arm eines Mach-Zehnder-Interferometers. Sie sind dort delokalisiert.