G87 Das EPR-Paradoxon |
Einstein, Rosen und Podolsky erfanden 1935 ein scheinbares Paradoxon, mit dem sie beweisen wollten, dass die Quantenmechanik nicht vollständig sei.
Von einem Teilchenzwilling (Photonenzwilling oder Elektronenzwilling; "verschränkter Zustand") sei der Gesamtimpuls bekannt, vereinfachend nehmen wir ihn als 0 an. Die Teilchenimpulse sind beide zunächst un-be-stimmt. Wegen des Impulserhaltungssatzes wird aber bei einer Messung am Teilchen A mit dem Ergebnis p instantan auch der Impuls des Teilchens B be-stimmt, nämlich mit dem Wert -p, ganz gleich wie weit die beiden Teilchen voneinander entfernt sind. Es kann keine Nachricht über den Impuls des Teilchens A an das Teilchen B gelangt sein, durch den der Impuls von B eingestellt worden sei. Auch keine Wirkung kann von A nach B übertragen worden sein, die die Einstellung vorgenommen habe.
Moderne Experimente an Photonen bestätigen diese Überlegung.
Mit den "Grundfakten" lässt sich das scheinbare Paradoxon leicht aufklären: Im Teilchenzwilling existieren keine individuellen Teilchen. Ihre Eigenschaften sind völlig un-be-stimmt. Erst durch eine Messung entstehen sie als individuelle Teilchen mit einigen be-stimmten Eigenschaften. Die Erhaltungssätze müssen dann aber erfüllt sein. Wenn also an einem der Teilchen bei der Messung der Impuls p entstanden/be-stimmt worden ist, dann ist instantan klar (entsteht instantan die Kenntnis), dass der zweite Impuls einen Wert gemäß des Impuls-Erhaltungsatzes haben muss. Der Impuls des Teilchenzwillings definiert den Gesamtimpuls.
Daran ist nichts paradox.
Vgl. "Nichtlokalität" und "Fernwirkungslosigkeit"