V12 Neutronen-Interferometer nach Rauch |
Rauch 1974
(1) Aus einem Kernreaktor tritt ein Strahl von
gebündelten Neutronen aus, die beim Durchgang durch ein geeignetes
Moderator-Material in vielen Stößen den größten Teil
ihrer Energie verloren haben. Sie haben dabei eine
Maxwellsche
Geschwindigkeitsverteilung erreicht, die der Temperatur des
Moderator-Materials entspricht. Der Strahl tritt dann in das Interferometer
ein, das aus einem perfekten Silizium-Einkristall so ausgefräst wurde,
dass nur noch drei Silizium-Stege im Weg der Neutronen stehen.
Die Intensität des Neutronenstrahls ist so gering, dass pro Sekunde im Mittel nur eine Handvoll Neutronen im Interferometer sind. An Netzebenen des Si-Materials werden die Neutronen teilweise "Bragg-reflektiert", d.h. der Neutronenstrahl spaltet sich auf und wird wieder vereinigt. |
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(2) Ohne einen Phasenschieber erreichen die Neutronenstrahlen
den Neutronenzähler ohne eine Phasenverschiebung; sie werden ja genau
einmal oder genau dreimal reflektiert. Der Zähler registriert also
"Verstärkung".
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(3) Mit einem Phasenschieber (was auch immer das sei, s. Zeichnung) kann in einem der klassisch denkbaren "Wege" ein Phasenunterschied erzeugt werden. Je nach seiner Größe ändert sich die Zählrate periodisch. Der Phasenschieber könnte z.B. aus einem Materieplättchen oder einem Gravitationsfeld bestehen. Die Zählrate ändert sich dann mit seiner Dicke. |
E | 1. Auch mit Neutronenstrahlen bzw. einzelnen identischen
Neutronen kann Interferenz erzeugt werden.
2. Weil zwischen den zwei klassisch denkbaren Wegen der Neutronen nicht unterschieden wird, kommt es zur Interferenz. |