| V15 Doppel-Doppelspalt mit Photonenzwillingen | 
|  | (1) Ein parametrischer Konverter (Quelle von
              Photonenzwillingen) erzeugt nacheinander Photonenzwillinge. Jeder
              Zwilling besteht - klassisch gesprochen - aus zwei gleichzeitig
              ausgesandten, entgegengesetzten Photonen  (1')
              und (2') [bzw., ein anderer, aus (1)
              und (2)], mit
              jeweils entgegengesetzt gleichen Impulsen. Von jedem
              Photonenzwilling läuft jeder der Partner gegen einen Doppelspalt,
              "seinen Doppelspalt". Solange der Photonenzwilling durch Messungen
              an einzelnen seiner Teilchen noch nicht "aufgebrochen" ist,
              existieren keine individuellen Photonen und man kann den Versuch
              nicht auffassen als zwei parallel ablaufende Doppelspalt-Versuche
              mit der üblichen "Ein-Teilchen-Interferenz". Ein-Teilchen-Interferenz
              für jeden Doppelspalt einzeln ist nicht zu beobachten. Ein
                Teilchen-Modell muss also bei der Analyse versagen. Unter welchen Umständen ist dennoch Zwei-Teilchen-Interferenz möglich? | 
| (2) Die besondere Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass der Photonenzwilling durch verschränkte Zustände beschrieben wird, deren einer Teil eher links, dessen anderer Teil eher rechts lokalisiert ist. Es muss also ein Experiment entwickelt werden, das gleichzeitig für beide Anteile des verschränkten Zustands Interferenz erzeugt. | (3) Der Versuch hängt mit einem anderen sehr eng zusammen, bei dem durch die nach links entweichenden Photonen versucht werden soll, eine Information zu erhalten, durch welchen Spalt die nach rechts entweichenden Photonen gehen um hinter dem rechten Doppelspalt ein Interferenzmuster zu erzeugen. Da es wegen der Komplementarität ausgeschlossen ist, gleichzeitig Welcher-Weg-Information und Doppelspalt-Interferenz zu erhalten, kann dieser Versuch nicht gelingen, selbst dann nicht, wenn die WWI real gar nicht gewonnen, aber doch möglich ist. | 
| (4) Um hier Doppelspalt-Interferenz zu erhalten, muss WWI explizit unterdrückt oder "vernichtet" werden. Dies gelingt, wenn auch die links entweichenden Photonen einen Doppelspalt durchlaufen, und wenn die beiden Ereignisse "Nachweis eines Photons hinter dem linken DS" und "Nachweis eines Photons hinter dem rechten DS" in Koinzidenz (also gleichzeitig) gemessen werden. Details dazu findet man hier. | |
| E | 1. Es ist nicht möglich, den Versuch als zwei
              parallel ablaufende einfache Doppelspalt-Versuche aufzufassen. Das
              hängt damit zusammen, dass hier ein Zwei-Teilchen-Zustand
              vorhanden vorliegt, der ohne eine Messung nicht als zwei einzelne
              Teilchen aufgefasst werden kann. 2. Es ist auch mit Tricks nicht möglich, Welcher-Weg-Information und Doppelspalt-Interferenz gleichzeitig zu gewinnen. | 
Realisiserung des Versuchs im Malvern-Experiment.