SG081 F = E·q / Definition der elektrischen Feldstärke E ©
H. Hübel Würzburg 2013
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Impres-sum |
Bringt man in ein elektrisches Feld E eine kleine Probeladung q, so zeigen Messungen, dass das Feld E eine Kraft F auf die Ladung q ausübt. Zwar wird das Feld nicht nur durch die Ladung Q bestimmt, sondern auch durch die Ladung q. Je kleiner q gewählt wird, um so geringer ist dieser Einfluss. Im limes q => 0 ist dieser Einfluss vernachlässigbar. Dann hängt die Kraft nur mehr von q und dem von q unabhängigen Feld E (erzeugt durch Q) ab, und es gilt: F prop. q. Das kann durch Experimente überprüft werden. q wird deshalb Probeladung genannt, Q felderzeugende Ladung. Es liegt nahe, die fehlende Proportionalitätskonstante als Maß für die Feldstärke E zu nehmen, also E so zu definieren:
F = E·q
Für die elektrische Feldstärke erhalten wir also die Definition
E = F/q |
Mit q kann also die elektrische Feldstärke "erprobt" werden, und ihre Bezeichnung als Probeladung wird klar. Wenn q > 0 sind E und F gleichgerichtet, andernfalls entgegengesetzt. Damit ist auch die Richtung des Feldstärkevektors E festgelegt. Für die Einheit folgt E = 1 N/C = 1 J/(m·C) = 1 V·A·s/(m·s·A) = 1 V/m .
Für die elektrische Kraft F mit dem Betrag F zwischen zwei elektrischen Ladungen Q und q besagt das Coulomb-Gesetz:
F = 1/4·π·ε0 Q·q/r2 |
ε0 = 8,8542 ·10-12 C/(V·m) = 8,8542 ·10-12 A·s/(V·m) ist die so genannte elektrische Feldkonstante.
Dabei sind die beiden Ladungen Q und q vollkommen gleichberechtigt. Sie bestimmen beide das elektrische Feld zwischen und um die beiden Ladungen herum. Macht man die Ladung q jedoch immer kleiner, so hat sie immer weniger Einfluss auf das elektrische Feld. Außer in der unmittelbaren Nähe von q ist das elektrische Feld allein durch Q bestimmt, die so genannte felderzeugende Ladung. Je kleiner q wird, desto mehr nähert sich das elektrische Feld der Ladung Q einem radialsymmetrischen Feld. Entsprechend der obigen Definition E = F/q gilt dann:
E = 1/4·π·ε0 Q/r2 |
Aus E = F/q ergibt sich eine prinzipielle Messmöglichkeit für die elektrische Feldstärke: Du bringst eine bekannte (kleine) Ladung q (die Probeladung) ins elektrische Feld und misst die Kraft auf die Ladung. Deswegen hat die elektrische Feldstärke die Einheit:
[E] = 1 N/C = 1 V/m |
Für das Gravitationsfeld könnte man entsprechend eine Gravitationsfeldstärke definieren: Statt E = F/q hieße die Definition: g = FG/m mit der Gewichtskraft FG. Der Betrag von g ist der Ortsfaktor g. Das ist allerdings weniger üblich.
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( Juni 2014 )