G47c Verzögerte Entscheidung |
Es gibt Experimente, bei denen erst nachträglich - nachdem z.B. Teilchen die Apparatur durchlaufen haben und sogar schon registriert worden sind, entschieden wird, ob die Messergebnisse im Sinne eines Interferenz-Experiments oder eines Welcher-Weg-Experiments ausgewertet werden sollen.
Der Begriff "verzögerte Entscheidung" oder "delayed choice" geht auf ein Gedankenexperiment von Wheeler zurück.
In der Schule lässt sich auch ein Doppelspalt-Experiment im Sinne eines Experiments mit "verzögerter Entscheidung" durchführen. Es zeigt, dass die Frage Interferenz oder Welcher-Weg-Information (WWI) nichts mit der Art des Durchtritts durch den Doppelspalt zu tun hat, wenn nur gesichert ist, dass es dafür mehr als eine klassisch denkbare Möglichkeit gibt.
Solche Experimente dürfen nicht so missverstanden werden, dass man durch die "verzögerte Entscheidung" auswählen könnte, ob sich die betrachteten Quantenobjekte wie Teilchen oder wie Wellen verhalten. Ein Quantenteilchen verhält sich nie wie eine Welle, auch nicht wie ein klassisches Teilchen. Vielmehr geht es um die Information, die man aus einem Experiment herausholen möchte.